5. Mai 2012

Tip: One Night Only

Nachdem es nun schon über ein Jahr sehr ruhig auf diesem Blog war, möchte ich mich heute mit einem Musik-Tip, der mir doch sehr am Herzen liegt, zurück melden: Im letzten Jahr bin ich dank der Hinweise von Freunden auf die britische Band One Night Only aufmerksam geworden. Dabei lief mir als erstes ihr zweites Studioalbum, das so heißt wie die Band selbst, über die Ohren. Das wohl bekannteste Lied dieses Albums dürfte zweifellos Say You Don't Want It sein, in dessen Video Schauspielerin Emma Watson mitspielt. Ebenfalls zu meinen persönlichen Favoriten der Scheibe zählen Forget My Name und Got It All Wrong. Das Album der Indie-Band lässt das Herz jedes Keyboard- und Synthie-Fans höher schlagen. Zwar erfinden sie das Rad, welches The Killers und andere große Bands schon vor ihnen ins Rollen gebracht haben, nicht neu und dennoch klingt die Musik angenehm frisch und reißt den Hörer mit.

Begeistert von diesem Album besorgte ich mir natürlich sofort eine Karte für ein Konzert der Band im Kölner Luxor. Dort wurde mir dann ziemlich schnell bewusst, dass die Band 1. nicht nur ein sehr, sehr junges Publikum anzieht, sondern 2. auch selbst noch sehr jung sind. Die Bandmitglieder, welche sich schon zu Schulzeiten in der englischen Kleinstadt Helmsley zusammen fanden, sind alle Anfang 20 und legen bei Auftritten ganz offenbar sehr viel wert auf den Coolness-Faktor - und zwar so sehr, das es an der einen oder anderen Stelle schon wieder etwas überspitzt wirkt. Dieses Auftreten und die Tatsache, dass das Konzert nicht einmal volle 40 Minuten dauerte, schreckten mich anfangs ein bisschen ab. Schade, wieder eine von den Bands, die auf dem Album um so vieles besser sind als live, war meine Überlegung und schon wollte ich Only Night Only gedanklich "zu den Akten legen".

Sänger George Craig in Mainz (September 2011)


Selbstverständlich wurde daraus nichts und ich sah ONO im Laufe des Jahres noch ganze vier mal wieder und zwar im Rahmen der "Coke Sound Up"-Veranstaltungen, bei welchen sie jeweils als Support diverser anderer Bands auftraten. Open Air vor einem großen Publikum kamen dann die melodischen Songs der Band auch gleich viel mehr zum Tragen als in einem kleinen stickigen Club vor einem Haufen kreischender Teenager. Und auch der persönliche Eindruck, den ich anfangs von der Gruppe hatte, hat sich mit dem Lauf der Zeit geändert, da sich ein paar Gelegenheiten ergaben sich mit den Jungs zu unterhalten. Dabei waren sie immer sehr nett und höflich, nahmen sich Zeit und hatten für alle ein offenes Ohr.

Letzte Woche wurde nun endlich wieder ein neues musikalisches Masterpiece von One Night Only in die Menschheit geworfen: Die Single Long Time Coming erinnert ein kleines bisschen an die Beatles. Das Video dazu ist simpel gehalten und lässt Melodie und Text für sich sprechen. Wer One Night Only also trotz Teenie-Publikum und Hipster-Gehabe eine Chance geben möchte, kauft und hört sich dieses Lied an und dann auch gleich die beiden Alben One Night Only und Started A Fire. Ein Blick "hinter die Fassade" lohnt sich wirklich und offenbart, um wen es sich hier wirklich handelt: eine junge, kreative Band, die noch viel vor sich hat. Viel Spaß beim Hören!


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